45
erreichen das Meer mit, schwachem Gefälle ; der größte ist der Shannon (sprich :
schännön).
Wenn auch die Gebirge der Hauptinsel eine größere Ausdehnung und Höhe
erreichen, so können sie doch nicht einmal mit unseren Mittelgebirgen verglichen
werden. Sie sind felsig ;~selbst die niedrigen Hügel ragen oft als Felskuppen un-
vermittelt aus der Ebene hervor.
Von solchen Felshügeln ist die Halbinsel Cornwall (sprich : kórnüohl) durch-
zogen; etwas höher ist das Gebirge von Wales (sprich: uêls), dessen höchster
Gipfel, der Snowdon (sprich: snôdn), etwa Brockenhöhe erreicht. Weiter nördlich
erstreckt sich das Penninische Gebirge, dessen Ketten niedrig und leicht zu über-
schreiten sind. Sie alle sind reich an Bodenschätzen. Cornwall ist seit der Phönizier-
zeit wegen seines Zinnreichtums bekannt und hat auch große Mengen von Blei-
und Kupfererzen; die beiden anderen Bergländer haben durch ihre riesigen
Fig. 20. Ben Nevis.
(Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.)
Eisenlager und Steinkohlenfelder in neuerer Zeit den Anlaß zur Entwicklung
einer großartigen Industrie gegeben.
Das Niederschottische Bergland weist nur mäßige Höhen auf. Das den N.
der Insel erfüllende Hochland, die Highlands (sprich: heiländs), enthält weite
öde Hochflächen, die von schmalen Bergseen, den Lochs (sprich: loks), unter-
brochen werden und im Grampian- (sprich : grampjän) Gebirge mit dem höchsten
Gipfel, dem Ben Newis (sprich: nîwis; Fig. 20). über 1300 m aufsteigen. Die
Ebenen liegen zumeist auf der dem Festlande zugekehrten Seite. Im S. breitet
sich eine Ebene aus, die sich vermöge ihrer Lage leicht zum beherrschenden
Mittelpunkte des Hauptlandes entwickeln konnte. Ihr südöstlicher Teil ist eine
fruchtbare, von Wiesen bedeckte und mit Buschwald und Baumgruppen durch-
setzte Parklandschaft, während den nördlichen Teil vom Penninischen Gebirge
her die Industrie größtenteils in Besitz genommen hat.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
33
2. Kaiserreich Rußland.
1. Lage. Das Kaiserreich Rußland hat sich aus einem ursprünglich durchaus
binnenländischen Staate zu einem Weltreiche dadurch entwickelt, daß es nach
allen Seiten hin an das Meer strebte. Dies ist ihm vom Schwarzen Meere bis
zum Eismeer, von der Ostsee bis zum Großen Ozean gelungen, und überall
sucht es sich noch Landmassen anzugliedern. Es hat seine außereuropäischen
Besitzungen unmittelbar an seinen Grenzen und außerhalb der Tropen und
unterscheidet sich dadurch von anderen Kolonialmächten.
2. Größe. An Größe übertrifft es alle Reiche außer dem Britischen, jedoch
an Bewohnerzahl nimmt es nicht die zweite Stelle ein.
Das europäische Rußland bedeckt mehr als die Hälfte von Europa, hat aber
bei einer Volksdichte von nur 20 auf 1 qkm nicht einmal doppelt soviel Einwohner
wie das Deutsche Reich.
3. Grenzen. Natürliche Grenzen hat es nach 0. im Uralgebirge (â), nach So. in
dem schwer zugänglichen und schlecht überschreitbaren Kaukasus und nach S.
in den Vorhöhen des hoch aufragenden und nicht leicht zu überschreitenden
Karpatenzuges. Auch die im W. ausgebreiteten Sümpfe bilden einen großen Teil
des Jahres hindurch eine natürliche Schranke. An den anderen Seiten geht
Rußland, wo nicht Meeresteile und das Kaspische Meer einen Abschluß bilden,
grenzlos in die benachbarten Länder über.
4. Bodenerhebungen. Auch innerhalb des Landes liegen keine durch Boden-
erhebungen veranlaßte Schranken. Fast das ganze Gebiet ist Tiefland, durch-
zogen von niedrigen Bodenschwellen, die teilweise als Fortsetzung des nord-
deutschen Landrückens erscheinen. Die höchsten Erhebungen des Landes weist
die Waldaihöhe (ài) auf; sie erreichen zwar nur 350 m, sind aber Regensammler;
daher ist dieser Landstrich reich an Seen und das Quellgebiet großer Ströme.
Eine von den Karpaten ostwärts ziehende Platte, die Mittelrussische Boden-
schwelle, reicht bis an die Wolga und fällt zu ihr und den anderen südwärts
strömenden Flüssen mit einem steilen ,,Bergufer" ab, dessen mehrere Hundert
Meter hohe Hänge vom Flusse aus den Eindruck eines Gebirges hervorrufen.
Ahnliche, aber noch flachere Landrücken durchziehen Nordrußland. Zum
Uralgebirge steigt das Land sehr allmählich an. Der Ural erreicht bei einer be-
deutenden, alle europäischen Gebirge übertreffenden Länge nur die Höhe unserer
Sudeten und kann an mehreren Stellen bequem von Straßen und Eisenbahnen
überschritten werden, besonders bei Jekaterinburg (ú), wo die Paßhöhe noch nicht
400 m erreicht. Nach 0. fällt er steiler ab, nach N. setzt er sich in mehreren Inseln
fort und nach S. teilt er sich in mehrere Kämme. Steiler und höher ist das Jaila-
gebirge (já), eine westliche Fortsetzung des Kaukasus und mit ihm durch die
im Winter eisbedeckte Straße von Kertsch verbunden.
So ist Rußland besonders nach W. und 0. dem Verkehr geöffnet, dem es
auch im Innern des Landes keine Hindernisse bietet. Da es die bequemste Ver-
bindung mit Asien hat, war und ist es das Durchzugsgebiet der von Asien nach
Europa vordringenden Kriegs- und Handelsunternehmungen, aber auch der
Zwischenträger von Krankheiten, namentlich der Cholera. Anderseits begünstigt
die Bodenform den Ackerbau, besonders im S., wo sich äußerst fruchtbare Ge-
biete befinden.
5. Bewässerung. Die Flüsse kommen bei dem Fehlen von höheren Bergen
Steinecke -Kretschmer, Deutsche Erdkunde. Ii. Teil. 9
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Kaiserreich_Rußland
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Europa Deutsche_Reich Jekaterinburg Asien Europa Bergen
Steinecke
21
Das größte Industriegebiet von Deutschland liegt an der Wupper und Ruhr
in den ebenfalls rheinländischen Regierungsbezirken von Cöln und Düsseldorf.
Solingen und Remscheid sind durch ihre Eisenwaren, Elberfeld und Barmen
durch ihre Webereien, Essen durch die in den Kruppschen Werken hergestellten
Kanonen, Panzerplatten und Eisenbahnschienen berühmt.
Der östlichste Zipfel des Sauerlandes gehört zum westfälischen Regierungs-
bezirke Arnsberg. Dort liegen Siegen, der Hauptplatz eines der größten deutschen
Erzbergbaubezirke, und das gewerbfleißige Hagen; Dortmund ist durch Kohlen-
förderung und Bierbrauerei, Bochum (ô) durch seine Stahlwerke bekannt.
Das westliche Schiefergebirge geht unter dem Namen Ardennen in das
belgische Kohlen- und Eisengebiet über.
D. Einwohner. Verkehrsverhältnisse. Die Bewohner des Rheingebietes ge-
hören zum größten Teile dem Stamme der Franken an. Nur im 0. kommen
Hessen und niederdeutsche Westfalen sächsischen Stammes dazu.
Das ganze Leben des Schiefergebirges vereinigt sich in den Tälern der Flüsse,
besonders in dem lebhaften Rheintal, an dessen beiden Ufern sich Eisenbahnen
hinziehen, während der Strom selbst bedeutende Frachtladungen, besonders Holz
und Kohlen befördert. Vermöge seiner Lage ist das Rheintal die wichtigste Fluß-
talstrecke und die Verbindungslinie zwischen Nord- und Westeuropa und dem
Mittelmeere.
Deshalb ist es auch zu allen Zeiten viel umkämpft worden und die Deutschen
haben sich das Besitzrecht auf ihren schönsten, von Sagen umwobenen Strom
nur durch Blut gegenüber den Römern und Franzosen wahren können. Daher
zieht aber auch eine große Zahl Deutscher aus allen Landen an die reben-
geschmückten Ufer, wo jedes Städtchen von der deutschen Geschichte erzählt
und wo die Sage so manches alte Gemäuer und manchen Felsen, besonders die
Lorelei und das vulkanische Siebengebirge, umspinnt.
ò) Bas Hessische Bergland. '
1. Oberflächengestalt. Nach 0. wird das Rheinische Schiefergebirge durch
eine breite Lücke von den anderen Teilen des Gebirgskammes getrennt, die durch
zwei vulkanische Gebirge, den breiten und flachen Vogelsberg und die rauhe,
aber stellenweise sehr schöne Rhön, ausgefüllt wird.
Der wichtigste Fluß dieses Berglandes ist die an der Rhön entspringende
Fulda, zugleich mit ihren Nebenflüssen eine natürliche Verbindungstraße nach
Süddeutschland, zwischen die sich nur der waldreiche Spessart einschiebt. Der
meist aus Sandsteinen bestehende Boden ist auf den Höhen wenig fruchtbar,
wogegen die Täler gut angebaut sind und Felder, Wiesen, Weiden, Getreide und
Obstbäume tragen.
Der Bodenschätze gibt es nur wenig, darum ist auch kein Großgewerbe
entstanden.
2. Politisches. Staatlich gehört das Gebiet des Vogelsberges zum Großherzog-
tume Hessen und bildet die Provinz Oberhessen. Hier liegt am Knie der Lahn
die Universitätstadt Gießen. Das übrige Land gehört zu dem Regierungsbezirke
Kassel der Provinz Hessen-Nassau. An der Lahn liegt die alte hessische Haupt-
stadt Marburg, an der Fulda die von Winfried Bonifatius gegründete Stadt
Fulda, in deren Dom ,,der Apostel der Deutschen" begraben liegt. Die einzige
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
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schaftliche Schönheit und fruchtbare Gegenden ausgezeichnetes Gebiet, sondern
auch namentlich eine Verbindung zwischen seinem östlichen Besitze und seinen
rheinischen Landesteilen erhalten.
d) Der Thüringer Wald und der Harz.
1. Bodengestalt. Das Gebiet zwischen Weser und Saale wird im S. von dem
Thüringer Walde und dem Frankenwalde, im N. vom Harz eingefaßt. Zwischen
ihnen erstreckt sich eine Reihe von kleineren Gebirgszügen in derselben süd-
östlichen Richtung.
a) Der Thüringer Wald ist ein schmales, kettenartiges Gebirge mit pracht-
vollem Waldbestande, schönen Tälern und herrlicher Aussicht von seinen höchsten
Bergen, dem Inselsberg und dem Beerberg. An ihn schließt sich bis zum Fichtel-
gebirge eine breite, größtenteils aus Schiefer bestehende Hochfläche, die dem
Rheinischen Schiefergebirge ähnlich ist, der Frankenwald.
Nördlich des Thüringer Waldes liegt ein fruchtbares Becken, westlich vom
Eichsfelde, nördlich von dem niedrigen Kyffhäusergebirge begrenzt.
b) Bei weitem größer und massiger ist der Harz. Er trägt seinen Namen (das
Wort Harz ebenso wie Hardt und Spessart hängt mit dem alten deutschen Aus-
drucke für Waldgebirge zusammen) mit vollem Rechte, denn er ist fast bis auf seine
höchsten Höhen mit prachtvollen Nadelhölzern bewachsen. Mit seinen steilsten
und mächtigsten Erhebungen tritt er dicht an die Norddeutsche Tiefebene heran,
deshalb macht er und besonders sein höchster Berg, der über 1100 m emporragende
Brocken, einen viel höheren Eindruck als manches höhere Gebirge im südlichen
Deutschland.
Im Laufe der Täler und der Gebirgszüge wechseln südöstliche und nordöst-
liche Richtimg miteinander ab ; darum wechseln die Flüsse auch oft ihre Richtung
und darum ist das ganze Gebiet, ebenso wie das Weserbergland, auch staatlich
sehr zersplittert.
2. Bewässerung. Die vom Thüringer Walde strömende Werra bildet den
Westrand des Gebietes, die vom Fichtelgebirge kommende Saale schließt es nach
0. ab. Von den Nebenflüssen der Saale ist die Unstrut der Hauptstrom des
Thüringer Landes, während die vom Brocken kommende Bode (d. i. der Fluß des
Wodan) bereits im Tief lande mündet. (Fig. 13.)
3. Klima und wirtschaftliche Bedeutung. Das Klima bildet einen Übergang
zu dem Binnenlandklima von Ostdeutschland, d. h. es ist trockener als dasjenige
von Westdeutschland und seine Sommer sind wärmer und seine Winter kälter.
Doch ist die Bewässerung noch vollständig ausreichend, an den Berghängen
sogar reichlich.
Thüringen und das breite Tal zwischen Harz und Kyffhäuser, die Goldene
Aue, sind sehr fruchtbar, ebenso auch das Gebiet der unteren Saale. Hier bilden
Zuckerrüben die Hauptfeldfrucht.
Das Land ist auch sehr reich an Bodenschätzen. Zahlreich sind die Salinen
(d. i. ?) und die Bergwerke auf Steinsalz. Der Harz ist reich an Erzen, besonders
an silberhaltigen, und südlich davon wird viel Kupfer gewonnen. Beiweitem
wichtiger ist aber die große Verbreitung der Braunkohlen von der mittleren Saale
bis an den Harz.
Mannigfach hat sich deshalb die Gewerbtätigkeit entwickelt, wozu schon
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
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/) Das mittlere Gebiet gehört hauptsächlich zur preußischen Provinz Sachsen.
Die Hauptstadt des südlichen Regierungsbezirkes ist die Gartenstadt Erfurt.
Zu dem mittleren Regierungsbezirke Merseburg gehört die alte Salzstadt Halle
an der Saale, die als Universität und als Mittelpunkt des Braunkohlengebietes
sowie als Fabrikstadt Bedeutung hat. Das gewerbreiche, durch seine Brennereien
berühmte Nordhausen liegt am Rande des Harzes, der ebenfalls großenteils zum
Regierungsbezirke Merseburg, teilweise auch zu Hannover und Braunschweig
gehört. Unter den im eigentlichen Gebirge gelegenen Städten ist Klaustal als
Mittelpunkt des Harzer Bergbaues am bedeutendsten.
Das Gebiet wird von zwei ostwestlichen Straßen berührt, die südlich des
Harzes und nördlich vom Thüringer Walde auf die Ebene von Leipzig zielen. An
ihnen sind gewerbreiche Orte aufgereiht, außer den bereits genannten die zu
Preußisch-Sachsen gehörigen Städte Weißenfels und Naumburg.
Der lebhafte Verkehr hat die Bewohner sehr beweglich gemacht. Es sind
links der Saale bis zum Harz Thüringer ; nur im äußersten S. kommen Franken
und im äußersten N. Sachsen dazu, die man als Niedersachsen bezeichnet im
Gegensatze zu den mit slawischen Wenden vermengten Obersachsen östlich der
Saale.
Die Straßen haben auch oft als Heeresstraßen gedient und so wurden die
Übergänge über die Saale sowie die anschließende Leipziger Ebene zu einem Haupt-
platz für kriegerische Entscheidungen. In alter Zeit führte eine Straße geradlinig
über den Thüringer Wald und Harz von Nürnberg bis zur Mündung der Elbe.
Während jetzt der Thüringer Wald von mehreren Eisenbahnen durchquert wird und
auch von Tunnels durchbohrt ist, so daß er kein Verkehrshindernis zwischen N.
und S. mehr bietet, wird der Harz von großen Eisenbahnen nicht überschritten.
e) Das Sächsische Bergland.
1. Gliederung des Gebirges. Die nördliche Gebirgsumwallung von Böhmen
teilt sich in einen nordöstlich und einen südöstlich verlaufenden Gebirgszug. Den
ersteren faßt man mit dem Namen Erzgebirge, den letzteren mit dem Namen
Sudeten zusammen, wenn man nur den Kamm des Gebirges meint; will man
den Kamm mitsamt dem Vorlande bezeichnen, so nennt man die Bergzüge das
Sächsische und das Schlesische Bergland.
Das Erzgebirge fällt nach S. steil zu dem Einbrüche des Nordböhmischen
Beckens ab und macht nur nach dieser Seite hin den Eindruck eines Gebirges.
Nach N. dacht es sich allmählich ab, so daß man es als eine schräge Hochfläche
betrachten muß. Nur an den tief eingeschnittenen Tälern und an dem spärlichen
Pflanzenwuchs erkennt man oft, in welcher Höhe man sich befindet.
Seine beiden nach 0. und W. angegliederten Seitenflügel sind etwas anderer
Natur und werden deshalb mit besonderen Namen bezeichnet. Das nach dem
Fichtelgebirge herüber gelegene plattenförmige Hochland nennt man das Elster-
gebirge, die östlich anstoßende Sandsteinplatte heißt Elbsandsteingebirge.
a) Das Elstergebirge ist leicht zu übersteigen und bietet im Tale der Weißen
Elster einen bequemen Paß zwischen Nordböhmen und Sachsen. Das nördlich
vorgelagerte Hügelland führt den Namen Vogtland. Es besteht aus Schiefer und
ist von zahlreichen Bächen durchschnitten. Das Erzgebirge hat seinen Namen
nach seinem Reichtume an Silbererzen, die allerdings jetzt den Abbau kaum
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
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(= oberhalb) der Enns ist Linz, ein alter Ubergangsort, an dem das Salz des
Salzkammergutes über die Donau nach Böhmen verfrachtet wird. Die hochent-
wickelte Eisen- und Stahlindustrie hat ihren Mittelpunkt in Steyr an der Enns.
b) Im Erzherzogtume Österreich unter der Enns liegt Wien mit fast
2 Mill. E. an der Stelle, wo die Donaulinie von einer seit der Römerzeit
benutzten Straße geschnitten wird, die vom Busen von Triest in das Weichsel-
gebiet führt. Infolgedessen hat es sich zu einer wichtigen Handelsstadt ent-
wickelt, die außerdem als Kaiserstadt mit prächtigen Straßen, Gebäuden und
Anlagen geschmückt ist. (Fig. 47.) Es hat eine Universität und reges geistiges
Leben. In neuerer Zeit hat sich Industrie entwickelt, besonders Maschinenbau,
Fig. 46. Ruine Aggstein im Donautale.
(Nach einer Photographie von Würthle & Sohn.)
aber auch das Kunstgewerbe und die Herstellung von Modewaren. Unweit von
Wien liegt das Marchfeld, das oft als Schlachtfeld benutzt worden ist (warum?).
3. Als Sudetenländer bezeichnet man die südlich des Sudetenzuges gelegenen
großen Landschollen, von denen die eine zur oberen Elbe, die andere zur March
gehört, und das kleinere Quellgebiet von Oder und Weichsel. Westlich bildet der
Böhmerwald die Grenze gegen Deutschland. Flache Bergkuppen, große Wälder
und Moore kennzeichnen ihn. Er gibt einer großen Zahl von Flüssen Nahrung,
unter denen die Moldau der größte ist. Sein Holz- und Steinreich tum und die ihm
vorgelagerten Erz- und Kohlenlager haben eine große Industrie entstehen lassen,
namentlich Glas- und Porzellanfabriken. Nach N. erhebt sich der Abbruch des
Erzgebirges steil aus der nordböhmischen Ebene. Es geht in das Elbsandstein-
gebirge über, das seinen Steilabfall ebenfalls nach S. kehrt. Im Zuge der Sudeten
verläuft die Grenze etwa auf dem Kamme, besonders im Riesengebirge, wo die
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Ortsnamen: Linz Donau Steyr Wien Triest Weichsel- Donautale Wien Böhmerwald Deutschland
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Nördlich der Eger entspringen dem Boden viele heiße, heilkräftige Quellen,
wie in Teplitz (é), Marienbad und vor allem in Karlsbad; sie werden aus aller Welt
so viel besucht, daß man diese Badeorte als die Sommerresidenz von Europa
bezeichnet hat. In der Festung Eger, in der Nähe des Fichtelgebirges, wurde
Wallenstein ermordet.
Der Mittelpunkt des Kohlengebietes ist Pilsen, vornehmlich durch seine
Brauereien berühmt. Die natürliche Mitte des Landes aber, wo alle Straßen von
0. und W., von S. und N. zusammenlaufen, ist die herrlich an der Moldau gelegene
Stadt Prag, reich an Kirchen und Palästen und überragt von dem Hradschin (î)
(d. i. Burgbezirk). (Fig. 48.) Es hat viel Industrie und, da die Moldau hier bereits
schiffbar ist, lebhaften Handel und Schiffsverkehr. Eine alte deutsche und eine
neuere tschechische Universität bewirken es, daß in Prag, dem Vororte des böhmi-
schen Lebens, der Kampf zwischen den beiden Nationalitäten besonders heftig ist.
b) Die Hauptstadt der Markgrafschaft Mähren, zugleich Verkehrsknoten-
punkt und Hauptsitz der Weberei und Maschinenfabrikation, ist Brünn. Zum
Schutze der nach der Mährischen Pforte und nach Wien verlaufenden Straßen
besteht die Festung Olmütz.
c) Auch das Herzogtum Schlesien birgt in seinem Innern Kohlen und hat
eine nicht unbedeutende Leinen- und Wollweberei; der Hauptort ist Troppau.
Die Sudetenländer sinti wegen ihrer vom Verkehr in allen Richtungen
aufgesuchten Lage, wegen ihrer Bodenschätze, ihrer Fruchtbarkeit und ihres
Gewerbefleißes dicht besiedelt und die reichsten und wichtigsten Provinzen des
Kaiserreiches.
4. Die Karpatenländer der österreichischen Reichshälfte ziehen sich in weitem
Bogen um den Außenrand des die Alpen jenseits der Donau fortsetzenden Hoch-
gebirges.
Die Karpaten sind ein abw^echslungreiches Gebirge, dessen Bergzüge
dicht aneinander gedrängt sind und deshalb den Verkehr hemmen. Tiefe Schluchten,
in denen der Bär noch haust, große Wälder und prächtige kleine Seen, sogenannte
Meeraugen, zeichnen besonders ihren höchsten Teil, die Hohe Tatra (tâtra), aus
(Fig. 49), in der sich der höchste Berg, die Gerlsdorf er Spitze, erhebt. Sie sind
reich an Salz, Steinkohlen, Petroleum und Erzen.
a) Das Königreich Galizien, das größte Kronland Österreichs, reicht bereits
bis in das Gebiet der russischen Steppe hinein und hat ein binnenländisches Klima ;
glühende trockene Sommer wechseln mit kalten Wintern, doch ist die Niederung
an den Flüssen sehr fruchtbar und gut mit Getreide angebaut. Es wässert zur
Weichsel, zum Dnjestr und zum Prut ab, hat aber auch Verkehrsbeziehungen
über die Karpaten nach Ungarn.
Die Bevölkerung besteht teils aus Polen, teils aus Ruthenen, die mit den
Russen stammverwandt sind. Krakau war früher eine polnische Hauptstadt, hat
eine polnische Universität und ist stark befestigt. In der Nähe liegt Wieliczka
(sprich: wjelitschka), ein Bergwerk auf Steinsalz von außerordentlicher Größe.
Die jetzige Hauptstadt Lemberg im Dnjestrgebiete ist ebenfalls polnische
Universitätstadt.
b) Das nach So. angrenzende kleine Herzogtum Bukowina (î) (d. i. Buchen-
wald) ist, wtie der Name sagt, reich an herrlichen Wäldern. Die Hauptstadt
Czernowitz (sprich : tschérnowitz) ist eine ansehnliche Handelsstadt und der
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Eger Teplitz Marienbad Karlsbad Europa Pilsen Prag Prag Wien Troppau Donau Galizien Ungarn Polen Krakau Lemberg Czernowitz
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und bildet jetzt den großen, fast 300 km langen und 30 km breiten Rheingraben,
den man im Gegensatze zu der Tiefebene am Niederrhein als die Oberrheinische
Tiefebene bezeichnet.
Der Schwarzwald ist ein schönes Waldgebirge mit großen Tannen, mit stillen
Seen, an denen die Sage haftet, und mit Torfmooren auf den Höhen. Seine höchsten
Erhebungen liegen im S., wo der Feldberg bis zu 1500 m ansteigt. Das Gebirge
reicht hier bis zum Rhein und ist beinahe mit dem Jura verbunden, während der
ebenso gebaute Wasgenwald von dem Schweizer Jura durch eine breite Senkung
geschieden ist. Diese niedrige Bodenschwelle ist die Burgundische Pforte; sie bildet
ein Völkertor, ähnlich der Mährischen Pforte im O., und wird zur Kanalverbindung
zwischen dem Rhein und der Rhone benutzt.
3. Der höchste Berg des Wasgenwaldes ist der Sulzer Belchen (1400 m).
Nach N. werden beide Gebirge niedriger und geben Gelegenheit zu wichtigen
Übergangstraßen von O. nach W.
4. An den Schwarzwald schließt sich das liebliche Neckarbergland und darauf
der Odenwald, und ihm entsprechen auf der linken Rheinseite die Hardt und das
Pfälzer Bergland.
5. Entsprechend dem Schwäbisch-Bayrischen Gebirge im 0., lehnt sich im W.
an das Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene das Lothringer Stufenland an,
ein fruchtbares Gelände, das .stellenweise auch erzreich ist.
b) Der die Tiefebene durchströmende Rhein zieht, weil er bedeutend tiefer
liegt als die Donau, sämtliche Gewässer des Gebietes an sich. In der Tiefebene
selbst ist für größere und kleinere Flüsse kein Platz, nur die neben dem Rheine
fließende Iii hat einige Bedeutung. Die übrigen, von den Gebirgen herabeilenden
Flüßchen sind klein und kurz, werden aber für die Herstellung von Ubergangs-
straßen und Eisenbahnen wertvoll. Die vom Schwarzwalde und Wasgenwalde nach
außen fließenden Flüsse, der Neckar und die Mosel, gewinnen nach einem großen
Bogen wieder das Rheintal und zeigen überhaupt einen sehr übereinstimmen-
den Bau.
Das Klima ist warm, das wärmste von Deutschland, so daß Wein, Tabak,
Obst und Edelkastanien gedeihen. Außer den sandigen, von Altwassern durch-
zogenen Rheinuferstrecken ist der Boden sehr fruchtbar. Deshalb ist das ganze
Gebiet üppig angebaut und gleicht an vielen Stellen einem prächtigen Garten.
Darum wohnt die Bevölkerung auch ziemlich dicht; besonders ziehen sich
lange Reihen von Ortschaften am Fuße der Gebirge hin, von deren Kuppen Burg-
trümmer und Klosterruinen herniederschauen. Dazu kommt, daß das Rheintal
eine wichtige Verkehrslinie darstellt, in welchem Eisenbahnen auf beiden Ufern
Norddeutschland mit der Schweiz und Italien verbinden.
Der Rhein selbst hat erst unterhalb der Neckarmündung für die Schiffahrt
Bedeutung. Weiter oberhalb ist er zu reißend, um einen regelmäßigen Verkehr
aufkommen zu lassen; der Schiffverkehr geht hier auf kanalisierten Wasser-
straßen.
Den südlichen Teil der Tiefebene bewohnen Schwaben, die im Rheingebiete
dem alemannischen Zweige angehören. Den nördlichen Teil bewohnen Franken,
zu denen die frohgemuten, lebhaften Pfälzer gerechnet werden.
Der rechtsrheinische Teil der Oberrheinischen Tiefebene wird größtenteils
von dem Großherzogtume Baden eingenommen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
15
nur die Küste wird in kälteren Gegenden von einer Eisdecke umsäumt; in
den Polarmeeren backen die einzelnen Eisschollen zu Packeis zusammen, oder sie
treiben als Treibeis niedrigeren Breiten zu, wo sie bald zergehen. Viel weiter in die
gemäßigte Zone treiben die großen Eisberge (Fig. 11); sie werden, da sie nur mit
einem sehr kleinen Teile ihrer Masse, etwa einem Siebentel, über Wasser ragen, den
Schiffen gefährlich.
Da die Wärmeunterschiede in den verschiedenen Meeren nicht sehr groß und
die Lebensbedingungen überall sehr ähnlich sind, sind die Meerestiere sehr weit
und gleichmäßig verbreitet. Pflanzen bedürfen des Lichtes und kommen deshalb
nur in den obersten Schichten vor; Tiere hat man bei den Tiefseeforschungen bis
in die größten Tiefen hinein gefunden.
Fig. 11. Eisberg.
(Nach einer Photographie.)
Für den Menschen hat das Meer eine große Bedeutung, denn es erwärmt das
Land und sendet ihm fruchtbare Regen, es erleichtert die Zugänglichkeit des
Landes, spendet dem Menschen reiche Nahrung und trägt ihm seine Frachten.
12. Gebirge.
An dem Gestein beginnt der Regen zu wirken ; das in die Spalten eindringende
Wasser löst das Gestein, oder es gefriert und zersprengt dann selbst die festesten
Steine, denn das Wasser dehnt sich beim Gefrieren ganz bedeutend aus. Auch
die Sonne arbeitet an der Verwitterung mit, und schließlich werden die weichen
Schichten zu Sand, Schutt und Kies zerkleinert, vom Wasser zu Tal getragen und
nur die härtesten Bänke und Felsen bleiben stehen. Sie ragen als einzelne Kuppen,
Kegelberge, Spitzen, Hörner oder Nadeln, als langgezogene Bergrücken, Kämme
oder scharfe Grate, als Stufen und Terrassen mit steilen Wänden, als Platten oder
Hochflächen über die Ebene empor. Der Höhe nach unterscheidet man : Flachland,
Tiefland, Tiefebene bis zu 200 m, Hochebene und Hochland über 200 m, Hügelland
bis 500 m, Mittelgebirge bis 3000 m, Hochgebirge über 3000 m.
Nach der Entstehung bezeichnet man als Massengebirge oder Rumpfgebirge
den Stumpf oder Rest eines seit langer Zeit abgetragenen Gebirges, als Horst-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
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B. Die Heimatprovinz.
Der Stoff ist aus der nachfolgenden Landeskunde von Preußen vorauszunehmen.
C. Landeskunde von Preußen und den
angrenzenden kleineren Ländern.
1. Lage Preußens.
Das Deutsche Reich ist im Jahre 1871 neu erstanden. Es erstreckt sich von
den Alpen bis zur Nord- und Ostsee.
Der größte Staat von Deutschland, das Königreich Preußen, dehnt sich
vom Rhein durch das Stromgebiet der Weser, Elbe und Oder bis zur Mündung
der Weichsel aus. Im So. reicht es bis an die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle.
2. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle.
Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle ist kein fortlaufendes Gebirge, sondern
eine breite Bodenerhebung von mittlerer Höhe, deren einzelne Teile sich nach
ihrer Entstehung und Richtung voneinander unterscheiden. Sie ist im allgemeinen
breiter im W., wo das Schiefergebirge, das Hessische und Weserbergland, der
Thüringer Wald und der Harz die wichtigsten Gebirge sind, und wird schmäler
nach 0. hin, wo sich an das - Erzgebirge der lange und vielgegliederte Zug der
Sudeten anschließt. Auch die Höhe der Kämme und Bergspitzen nimmt im
allgemeinen nach 0. zu.
Eine ganze Reihe von Flüssen durchbricht den Bergzug, wenn auch nicht
so vollständig wie der Rhein, und schafft dadurch natürliche Verbindungswege
zwischen dem N. und dem S.
a) Das Rheinische Schiefergebirge.
A. Senkrechte Gliederung. Das Rheinische Schiefergebirge ist ein altes
Gebirge, dessen Grundpfeiler bis zu einer Höhe von 500 m stehen geblieben
sind. Darüber heraus erheben sich scharfe Kämme aus hartem Gestein, die der
Witterung getrotzt haben. Nur von den Tälern aus macht die zerschnittene
Hochfläche den Eindruck eines Gebirges, besonders vom Rheingau her, wo sich
der höchste Berg, der Feldberg im Taunus, bis 900 m emporreckt.
1. Der Taunus hing früher mit dem Hunsrück (d. i. Hochrücken) zusammen;
erst der Rheinstrom hat beide durch ein tief eingefressenes Tal getrennt. Doch die
einzelnen Bergkämme der einen Rheinseite finden deutlich ihre Fortsetzung auf
der andern Seite. (Fig. 12.)
2. Nördlich des Taunus bezeichnet man das Gebirge als Westerwald. Dieser
ist reich an vulkanischem Gestein; die Überreste der früher ausgeworfenen Glut-
massen bauen sich im Nw. zwischen Rhein und Sieg zu einem schönen Gebirge
von prachtvollen Formen, dem Siebengebirge, auf. Die schroffste Kuppe des vul-
kanischen kleinen Gebirges, der Drachenfels, ragt unmittelbar über dem Rhein-
tal empor.
3. Auch auf der linken Rheinseite finden sich nördlich der Mosel viele vul-
kanische Gegenden, besonders in der Eifel. Den nördlichsten Teil der Eifel, einen
unwirtlichen Höhenzug, nennt man das Hohe Venn (venn = Moor. spr. fenn).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]